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52 Mal 42km oder DIE VERRÜCKTESTE LIEBESERKLÄRUNG AN DAS LAUFEN

Wenn mentale Stärke entscheidend wird, läuft man jede Woche einen Marathon.

© Enno Kapitza/Agentur Focus, Verlag
© Enno Kapitza/Agentur Focus, Verlag

 

42,195 Kilometer. So lange ist die Strecke eines Marathons, die man joggend zurücklegt. Das wäre also in etwa so, als würdest du von Düsseldorf nach Köln, von Berlin nach Potsdam oder von München fast bis an den Tegernsee laufen. Zwischen 40.000 und 50.000 Schritten macht man bei so einem Marathon. Zum Vergleich: Die Durchschnittsdeutschen gehen gerade einmal 5.200 Schritte am Tag. 

Ein Jahr lang lief der 54-jährige Wahl-Münchner jede Woche einen Marathon. Dabei testete er allerhand Schuhwerk, verlor Zehennägel, aber niemals den Mut. Am 02. April 2022 erschien sein höchst amüsantes und mit persönlichen Schnappschüssen dekoriertes Buch „Lauf, Wigald, lauf!“ Eine Lektüre für alle, die gegen innere Schweinehunde und die Sucht nach Speiseeis kämpfen.

 

 

Sie haben das Buch Ihrem Vater gewidmet. Warum?

Wigald Boning: Mein Papa war einer der Ersten, dem ich von dieser Idee erzählte. Der fand das völlig bekloppt und sagte nur: „Junge, komm zur Vernunft. Genieß das Leben!“ Dann hat er mich ein Jahr lang aufgezogen, aber gegen Ende doch tatsächlich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ihn im Rollstuhl einen Marathon zu schieben. Das hat 7 Stunden und 58 Minuten gedauert und war ein ganz fantastischer Tag. Deshalb habe ich ihm das Buch gewidmet.

 

Quelle: Lauf, Wigald, Lauf
Quelle: Lauf, Wigald, Lauf

 

Was ist bei einem Marathon entscheidender – die körperliche oder die mentale Stärke?

Wigald Boning: Am Ende ist bei all den Malaisen, die unweigerlich auf einen zukommen, ganz klar die mentale Stärke entscheidend.

Wobei ein Marathon pro Woche auch körperlich schlaucht, oder?

Wigald Boning: Absolut. Das Problem ist, dass die eine Woche, die zwischen den Läufen liegt, nicht reicht, damit sich der Körper vollständig erholt. Wenn man also mal einen schmerzenden Knöchel hat, dann tut der eventuell nach einer Woche noch stärker weh. Und wenn’s der nicht ist, dann melden sich die Brustwarzen, die Schultern oder Knie. Spannend ist zu sehen, wie man im Kopf mit diesen Ausfallerscheinungen umgeht.

Und?

Wigald Boning: Ich habe ganz viele verschiedene Erholungs- und Belohnungskonzepte ausprobiert – exzessiver Genuss von Speiseeis, ausgiebige Saunagänge oder entspanntes Schwimmen. Man muss kreativ sein, wenn man sich immer wieder motivieren will. Und ich weiß jetzt auch, dass es nichts bringt, sich die ganze Zeit innerlich wüst zu beschimpfen.

 

Kann jeder einen Marathon von 42,2 Kilometern laufen?

Wigald Boning: Also die meisten gesunden Menschen kriegen das mit einer vernünftigen Vorbereitung hin. In uns steckt ja doch noch mehr Steinzeit, als wir glauben. Heute weiß man, dass die Jäger damals einen Jagdradius von mindestens 30 Kilometern pro Tag hatten. Davon ist uns auch heute noch einiges geblieben.

Wie war nach zwölf Monaten das Verhältnis zwischen Verschleiß und neu gewonnener Fitness?

Wigald Boning: Recht ausgewogen. (Lacht.) Bänder, Sehnen und Knochen haben sich wacker geschlagen. Aber ich dachte, ich würde abnehmen. Da hab ich mich sehr getäuscht. Nachdem ich vorwiegend auf meine Belohnungsstrategie Speiseeis vertraut habe, bin ich am Ende mit drei Kilo plus aus der Geschichte rausgegangen.

Und was haben Sie fürs Leben gelernt, wie es so schön im Untertitel des Buches heißt?

Wigald Boning: Dieses Marathon-Vorhaben hatte ich vor 20 Jahren schon mal. Damals hab ich mich dann doch nicht getraut, weil ich dachte, dass man dafür eine Spezialbegabung braucht. Im Nachhinein stelle ich fest, dass das, was mir übergroß und utopisch vorkam, durchaus machbar war. Aufs Leben übertragen heißt das: Lass dich nicht von großen Ideen einschüchtern und erfülle dir die Träume, die du hast.

 

Quelle: https://www.merkur.de/kultur/mentale-staerke-ist-entscheidend-wigald-boning-lief-ein-jahr-lang-jede-woche-einen-marathon-zr-91450605.html